„Wir müssen uns früher oder später um verlässliche Ressourcen kümmern, ansonsten werden wir doch alle in den nächsten Tagen verhungern und verdursten!“ Die Diskussion dauerte schon eine ganze Weile und langsam verlor Hayley die Geduld. Sie hatte sich freiwillig für das Erkundungsteam gemeldet, es war sogar ihre Idee, doch es gab immer noch Stimmen, die wollten, dass keiner das Lager verlässt. Die anderen vier die sich dafür gemeldet hatten, mit ihr zu kommen, schienen aber auch entschlossen, gleich aufzubrechen. „Wir werden ja erst einmal nicht weit weg gehen, Hauptsache wir finden erstmal irgendwas, dass uns Perspektiven bietet.“ Geduld war definitiv nicht ihre Stärke und normalerweise wäre sie einfach losgegangen, ohne die anderen von ihrer Idee zu überzeugen, aber sie wusste, dass sie damit nur einen Streit provozieren würde und so wie es schien, waren alle hundert nach unten gesandten allein auf diesem riesigen, verlassenen Planeten und sie müssten sich früher oder später alle zusammenraufen, damit das Miteinander funktionieren könnte. Fast schon flehend schaute sie in die Runde von all denjenigen, die sich innerhalb der letzten drei Tage als die Anführenden herausgestellt hatten. Sie gehörte ebenfalls zu dem Kreis der rund zehn Hauptbestimmenden momentan, was nicht zuletzt auch wohl an der Position ihres Vaters lag. Was die anderen jedoch schon recht früh feststellen mussten, war, dass wenn Hayley von etwas überzeugt war, es keinen Weg dort drumherum gab und so waren schlussendlich auch die anderen, wenn auch recht widerwillig, einverstanden, und die kleine Gruppe brach auf ihre erste Erkundungstour auf.

Das Wetter war immer noch gut und die Erkundungstruppe hatte einen recht schnellen Schritt drauf, da sie nicht genau wussten, wohin sie überhaupt gingen, doch bei Einbruch der Dunkelheit wollten sie wieder zurück sein, weshalb sie nicht ewig Zeit haben würden. Hayley führe die Truppe an und bis auf das kleine Messer, was sie sich aus dem Dropship mitgenommen hatte, hatte sie nichts, womit sie sich verteidigen konnte, falls irgendetwas Unvorhersehbares geschehen würde. Obwohl sie leicht von dem sich zuvor leicht abgezeichneten Weg abgekommen waren und nun durch Teile des Dickichts stampften, verhielt sich der Wald ungewöhnlich ruhig. Hayley hatte ursprügnlich damit gerechnet, dass sie vielleicht trotz der Strahlung irgendwelchen Tieren begegnen würden, doch bisher hatten sie noch nichts getroffen. Hayley war leicht angespannt, als sie weiter aufmerkmsam weiter durch den Wald streiften, da es irgendwie fast schon verdächt ruhig war. Urplötzlich kruschpelten Büsche unweit von der Gruppe und ein Reh sprang heraus und kreuzte ihren Weg, doch der Anblick des Tieres verschlug der Gruppe nicht nur aufgrund des Überraschungsmoment die Sprache, sondern auch deswegen, weil das Reh mehrere offene Stellen und grausame Wucherungen am gesamten Körper besaß. Eine leichte Panik brach innerhalb des Trupps aus, doch Hayley versuchte die anderen zu beruhigen:" Das war nur ein Reh, es will uns nicht angreifen. Es scheint, als hätte es sich bloß erschreckt. Wir sollten weiter." Die Abspannung in ihrer Stimme konnte sie nicht gänzlich unterdrücken, doch sie bemühte sich sehr, trotzdem sicher zu klingen. Sie versuchte, im Dickicht zu erspähen, was das Reh möglicherweise so aufgestreckt hatte, doch sehen konnte sie nichts. Sie setzten sich daher wieder in Bewegung.